Beratungs-
Marketing
Wie vermarkten Beratungsunternehmen ihr Geschäft?
Einer aktuellen Umfrage zufolge, habe etwa ein Drittel (32%) der befragten Berater mit Marketing zu kämpfen[1]. Wie in vielen anderen Branchen ist die Neukundengewinnung auch in der Consultingbranche eine Achillesferse. Unternehmensberater vermarkteten sich jahrzehntelang nach den Gesetzmäßigkeiten des People´s Business: Sie setzen auf Empfehlungen, betreiben Relationship Management, forcieren Markenarbeit und engagieren sich in Form von Networking. Nach wie vor werden auch Cold Calls getätigt. Es wird eine Liste der Top Interessenten erstellt und abtelefoniert.
Seit mehr als ein Jahrzehnt kann man auch Online-Marketing für Beratungsunternehmen machen. Inwiefern können die Möglichkeiten des digitalen Marketings in die Welt der Unternehmensberatung integriert werden? Wie gut funktioniert es, werden die oben genannten bewährten Marketingaktivitäten gar verdrängt? Hier erfahren Sie es.
Wir begleiten als Marketingberater bzw. Marketingagentur Beratungsunternehmen schon seit über einem Jahrzehnt und kennen alle Facetten des Beratungsmarketings. Im Folgenden wird ein Überblick darüber verschafft, wie sich das Beratungsmarketing in der letzten Dekade gewandelt hat und was Beratungsunternehmen, aber auch mittelständische Agenturen und Einzelberater bei ihrer digitalen Kommunikation berücksichtigen sollten. Wir verzichten hier bewusst auf die Ebene des strategischen Marketings und steigen gleich operativ mit einer Auswahl von zehn in der Praxis beliebten digitalen Kommunikationskanälen ein:
[1] “Marketing for Consultants Study” (2019), Consulting success.com
1. Zehn beliebte digitale Kommunikationskanäle für das Beratungsmarketing
Welche Kommunikationskanäle sollte die Gilde der Berater bzw. Consultants in Betracht ziehen? Die folgende Auflistung soll einen Überblick im Dschungel des digitalen Marketings verschaffen und zeigt einige der aktuellsten Tendenzen und Best Practices in der Branche auf:
Business-Website für Beratungsunternehmen
Die essentielle Rolle einer Website ist mittlerweile in der gesamten Businesswelt unbestritten. Die Beratungsbranche bildet keine Ausnahme – oft ist die Erstellung der eigenen Homepage das Erste, was Berater tun, wenn es um Marketing geht. Sie ist das Rückgrat einer guten Marke und wahrscheinlich der erste Ort, an dem potenzielle Kunden nachsehen, wenn Informationen recherchiert werden. Aus diesem Hintergrund müsste sichergestellt werden, dass die Homepage aktuell, glaubwürdig und professionell gestaltet ist. Denn häufig spricht ihre Qualität auch für die Qualität des Beratungsunternehmens bzw. der Berater selbst. Daher könnte (und sollte) man bei Bedarf professionelle Designhilfe einstellen.
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Blog für Unternehmensberater
Blogs gehören mittlerweile zu den beliebtesten Marketing-Instrumenten. Auch in der Beratungsbranche, insbesondere bei den größeren Consultingunternehmen wie z. B. PwC, Deloitte, BCG etc., spielen diese eine wichtige Rolle. Ein Blog kombiniert einen informellen Stil mit Marketing- und Informationsfunktionen. Dank regelmäßig geposteter Blogeinträge, die kommentiert werden können, kann ein Unternehmen effektiv mit seinen Kunden kommunizieren und sie über aktuelle Angebote und neueste Entwicklungen aus der Beratungswelt informieren.
Trotz der vielen Vorteile der Blogs, könnte die Frage, ob Beratungsunternehmen bzw. Berater ein Blog überhaupt betreiben sollen, gar nicht so eindeutig wie bei der Homepage beantwortet werden. Die Unterhaltung eines Blogs ist zeitaufwändig und erfordert viel Engagement, aber auch gewisses Schreibtalent. Deshalb müsste man sich als Berater im Vorfeld überlegen, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt.
Microsite für Unternehmensberater
Besetzen Unternehmensberater über lange Sicht ein Thema und wollen hier in besonderem Maße Thought Leadership demonstrieren, dann stößt man immer wieder auf Microsites. Eine Microsite ist nicht zu verwechseln mit einer Landingpage. Sie fungiert als Unterwebsite, die sich voll dem Spezialthema widmet und eine eigene Navigation hat, die normalerweise in einer eigenen Domain oder Subdomain vorhanden ist.
Als beliebtes Thema für Microsites gelten zusehends Themen, die sich der Mitarbeitergewinnung widmen. Hier ist das immer wichtiger werdende Employer Branding der Treiber. Hier stellt sich das Unternehmen speziell unter der Perspektive der Arbeitgeber.
Content-Marketing für Unternehmensberater
Content-Marketing ist nicht nur ein Schlagwort, das von digitalen Vermarktern geprägt wurde. Insbesondere die ganz großen Beratungsunternehmen kämpften um die Opinion Leadership lange bevor das Content-Marketing als Kommunikationsinstrument existierte. Dies stellt eine raffinierte Methode dar, die darauf ausgerichtet ist, wertvolle, relevante und konsistente Inhalte zu erstellen und zu verbreiten, um ein klar definiertes Publikum anzuziehen und zu halten – und letztendlich profitable Kundenaktionen voranzutreiben.
Content-Marketing ist besonders wichtig für unabhängige Berater und Dienstleister, da es ihnen direkten Zugang zu ihrer Zielgruppe und gleiche Wettbewerbsbedingungen gegen die größeren und etablierteren Marken bietet.
Prinzipiell bietet das Content-Marketing für Consultingunternehmen wunderbare Möglichkeiten, jedoch gelten auch hier die Überlegungen, die oben (Blog) aufgeführt wurden: Es ist zwar eine Herausforderung, gute Inhalte zu kreieren und so auszuarbeiten, dass man in der Veröffentlichungsflut im Web nicht untergeht. Aber: Thought Leadership ist für Berater eine existenzielle Bestimmung und Meinungsmacht findet heute nun mal digital statt. Insofern ist Content Marketing bei Beratungsgesellschaften gesetzt.
Als beliebtes Thema für Microsites gelten zusehends Themen, die sich der Mitarbeitergewinnung widmen. Hier ist das immer wichtiger werdende Employer Branding der Treiber. Hier stellt sich das Unternehmen speziell unter der Perspektive der Arbeitgeber.
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SEO (Suchmaschinenoptimierung) für Beratungsunternehmen
Eine der vielversprechendsten Möglichkeiten, ein Beratungsgeschäft zu fördern, sowie neue Kunden zu gewinnen, besteht darin, die Website bei Google höher zu platzieren – Stichwort Search Engine Optimization (SEO). Die SEO für Berater und Consultants ähnelt anderen Initiativen zur Suchmaschinenoptimierung, jedoch mit einem grundlegenden Unterschied – die sog. Schlüsselwörter (Keywords), also die Suchbegriffe, die Internetnutzer in das Eingabefeld von Suchmaschinen wie Google eingeben. Um sich bei Online-Suchanfragen von der Konkurrenz abzuheben, müssen sich Beratungsunternehmen und Consultants mit ihren spezifischen Keywords vertraut machen und herausfinden, wie diese für sie optimal funktionieren. Weitere wichtige Dinge, die dabei erledigt werden sollen, sind die Gewährleistung der Sicherheit der Domain und die Sicherstellung, dass die Seiten der Website so schnell wie möglich geladen werden.
Theoretisch klingt SEO als Universalmittel für die Neukundengewinnung, aber es hat auch viele Tücken. Da SEO in der Praxis aber einen langsamen und kontinuierlichen Prozess darstellt, besteht die Gefahr, dass sich insbesondere kleinere und/oder mittelständische Beratungsunternehmen übernehmen.
Suchmaschinenwerbung für Beratungsunternehmen (Google Ads)
In der digitalen Marketing-Community wird manchmal darüber diskutiert, was effektiver ist: SEO oder bezahlte Werbung. Eigentlich handelt es sich dabei um zwei sehr unterschiedliche Formen des Marketings, die sehr unterschiedliche Ziele verfolgen. Bei SEO dreht sich alles um Langfristigkeit und darum, die Website in eine starke Position zu bringen. Bei bezahlter Werbung geht es darum, schnell Leads zu bekommen. Pay-per-Click-Anzeigen (PPC) bei Google können äußerst effektiv sein, um Besucher auf die eigene Website zu locken und Conversions zu erzielen. Natürlich sind sie mit Kosten verbunden, daher ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Kundenfindung und vernünftigen Ausgaben zu finden.
In der Praxis ist es sichtbar, dass viele Beratungsunternehmen Google Ads nutzen. Das lässt sich einfach nachprüfen: Ganz gleich, welche Suchbegriffe man aus der Consultingbranche bei Google eingibt, erscheinen zahlreiche bezahlte Anzeigen. Wie immer ist das nur ein Beweis, dass es in der Praxis genutzt wird. Das alleinige Vorhandensein von bezahlten Anzeigen ist aber noch kein Beweis, sondern nur ein Indiz, dass es auch erfolgreich ist.
In der Tat zeigt sich in der Praxis, dass eine clevere Google Ads-Strategie zu Leads in Beratungsgeschäft führen kann. Dies ist aber so unterschiedlich wie die unterschiedlichen Beratungsfelder selbst. Was man auf jeden Fall sagen kann ist, dass Google Ads sinnvoll mit SEO kombiniert werden kann.
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E-Mail-Marketing für Beratungsunternehmen
Der Aufbau einer Datenbank mit E-Mail-Adressen von potenziellen und bestehenden Kunden ist eine großartige Möglichkeit für Unternehmensberater, um langfristig mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Wie bei allen bisher beschriebenen Kanälen bleibt auch hier die Herausforderung der Konsistenz bestehen.
Um die bisherige Beziehung zu stärken und/oder einen neuen Kontakt aufzubauen, können beispielsweise Begrüßungs-E-Mails versendet werden, aber auch hilfreiche Tipps und andere nützliche Inhalte. Des Weiteren können auch bereits erstellte Blog-Posts und Social Media-Inhalte in einem regelmäßigen Newsletter aufgenommen werden.
Beim E-Mail-Marketing spielt die Kundensegmentierung eine essentielle Rolle. So können die Kunden z. B. in folgenden Segmenten aufgeteilt werden:
- bestehende Kunden vs. potentielle Kunden,
- spezielle Interessengruppen in der Beratungsbranche,
- Personen, die bisherige E-Mails häufig geöffnet haben, im Vergleich zu Personen, die nur gelegentlich öffnen
- Personen, die Interesse an bestimmten angebotenen Produkten/Dienstleistungen bekundet haben usw.
E-Mail-Marketing ist in Verbindung mit Content-Marketing für Unternehmensberater eine unverzichtbare Säule.
Social Media für Beratungsunternehmen
Social Networking gilt heutzutage als eine der Hauptkräfte des Online-Marketings. Das ist nicht überraschend, denn Social Media-Plattformen bieten zahlreiche potenzielle Möglichkeiten für die Werbung der Beratungsunternehmen – und zwar nicht nur die kostenpflichtigen Optionen. Die sozialen Netzwerke bieten die Möglichkeit, mit einem großen Publikum in Kontakt zu treten und wichtige Dienstleistungen bzw. Produkte hervorzuheben. Wenn potenzielle Kunden feststellen, dass die sozialen Kanäle eines Unternehmens relevante Inhalte enthalten und professionell gestaltet sind, verstehen sie mit größerer Wahrscheinlichkeit die Vorteile einer Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen. Aus diesem Hintergrund sollten die beruflichen Social-Media-Profile stets aktuell sein und wichtige Informationen enthalten, die die Kunden möglicherweise benötigen.
Auch hier ist die Auswahl der für Beratungsunternehmen richtigen bzw. relevanten Plattformen von großer Bedeutung und von daher gut zu überlegen. Da Beratungsunternehmen der B2B-Branche zugehören, kämen für sie an erster Stelle die Business Netzwerke in Betracht, wie z. B. LinkedIn und XING. Je nach Unternehmensgröße bzw. nach Zeit- und Talentkapazität, können Berater aber auch in anderen bekannten sozialen Netzwerken wie Instagram, Twitter und Facebook ein Unternehmensprofil erstellen. Dort können regelmäßig hilfreiche Tipps, nützliche Blog-Artikel, sowie Fragen, die zur Konversation einladen, gepostet bzw. geteilt werden. Eine wundervolle Alternative zum Kundenzugang bietet der Anschluss an verschiedenen Social-Media-Gruppen, die sich auf das Beratungsgeschäft beziehen. So können Beratungsunternehmen nicht nur ihre Zielgruppe erreichen, sondern sich auch langsam als glaubwürdige Quelle in der Branche aufbauen.
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Video-Marketing für Beratungsunternehmen
An der Stelle müsste unbedingt noch das Videomarketing als eine spezielle Form des Online-Marketings erwähnt werden. Mithilfe von Videos wie z. B. Unternehmens- oder Explainerfilme, sowie auch Webinare oder Podcasts können Beratungsunternehmen PR-, Marketing- und Verkaufsbotschaften auf eigenen oder fremden Webseiten präsentieren. Dadurch können Berater nicht nur ihr Fachwissen mit ihren Zuschauern auf eine interessante und emotionale Weise teilen, sondern auch ihre Produkte und Dienstleistungen werben und somit auch neue Kunden gewinnen. Das Videomarketing eignet sich perfekt für die Beratungsbranche, für welche komplexe erklärungsbedürftige Begriffe wie Consulting, Coaching, Unternehmensberatung etc. kennzeichnend sind.
Plattformen für Unternehmensberatung
Die Popularität von Plattformen nimmt heute in diversen Branchen unaufhaltsam zu. Deshalb kann die Sicherstellung, dass Beratungsunternehmen auf renommierten Plattformen sichtbar sind, der Schlüssel zum Aufbau eines guten Rufs sein. Kunden, die eine „neue“ Beratungsfirma beauftragen möchten, besuchen häufig Beratungsplattformen und Datenbanken, um ihre Recherchen durchzuführen und dort verschiedene Alternativen zu vergleichen. Heute gibt es Dutzende von Vergleichsportalen bzw. -plattformen für Berater auf dem Markt (z. B. berater.de). Deshalb ist es bei der Suche bzw. Auswahl wichtig, sich an diejenigen zu orientieren, die Glaubwürdigkeit schaffen und für Kunden unabhängig erscheinen. Auf solchen Plattformen können Beratungsunternehmen ihre Expertise sowie Beispiele für durchgeführte Projekte präsentieren.
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2. Das optimale Marketing in Abhängigkeit der Unternehmensgröße (große vs. kleine Beratungsunternehmen)
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Einer der Hauptfaktoren, der sich schon immer auf die Auswahl der „richtigen“ Kommunikationskanäle auswirkte, war (und ist) die Unternehmensgröße. Ihre Rolle war vor der Digitalisierungs-Ära relativ eindeutig – eine aktive Kommunikationsstrategie konnten nur die großen verfolgen, denn ihre Implementierung war des Öfteren mit beträchtlichen Kosten verbunden. Selbst für ein einmaliges Postmailing wie eine Einladung zum Firmenfest konnte inklusive Design, Gestaltung der Karte, Umschlag und Postversand schnell mal eine beträchtliche Summe verbraucht werden. Klassische Werbung war also bei weitem nicht jedermanns Sache. Im Regelfall konnten sich dies vor allem die großen Beratungsunternehmen leisten, die kleinen (z. B. Einzelberater) haben es einfach sein lassen.
Dank der Digitalisierung hat sich jedoch das Spektrum der Möglichkeiten ausgebreitet: Heutzutage haben auch kleinere Unternehmen die Option, gegen die Konkurrenz der Großen zu bestehen und so die Diskrepanz, die früher galt, zu kompensieren. So können diese z. B. etwa die Erstellung interessanter Contents mit einem Social-Media-Profil verknüpfen, selbst Blogbeiträge veröffentlichen oder Mailings versenden. Und das alles kostenfrei. Der Einfluss der Unternehmensgröße ist also nicht mehr als schwarz-weiß zu betrachten, sondern hängt mit verschiedenen Einflussfaktoren (wie Zeit, Talent und Manpower) zusammen. Diese vier Einflussfaktoren können grafisch als ein Brett (Matrix) mit vier Feldern dargestellt werden. Dann werden die großen und kleinen Beratungsunternehmen auf der Matrix folgendermaßen positioniert:
Abb. 1: Auf der Matrix ist die Position der Großen (z. B. große Beratungsunternehmen) und der Kleinen (z. B. Einzelberater) dargestellt.
(Der Hinweis soll hier erfolgen: Manpower und Zeiteinsatz sind künstlich getrennt, mit Einsatz ist gemeint, dass es der Unternehmer selbst macht, mit Manpower ist gemeint, dass es Menschen erledigen, die nichts mit dem Berufsstand an sich zu tun haben (z. B. Marketingabteilung).
Und welche Kommunikationskanäle sind für die verschiedenen Unternehmensgrößen der Beratungsbranche passend? Heutzutage gilt die eigene Homepage für alle Firmengrößen als ein absolutes Muss, aber wie sieht es mit den anderen Kanälen aus?
Die Großen: Die Positionierung der großen Beratungsunternehmen wie z. B. KPMG, Accenture, Deloitte usw. auf der Matrix spricht für sich. Im Regelfall haben sie von allem viel (oder mindestens genug) – Geld, Zeit, Manpower und Talent. Diese „I have it all“- Strategie können sie auch bei der Auswahl ihrer Kommunikationskanäle implementieren – von der Content-Erstellung (i. S. v. Blogs, Social Media, Microsite usw). über SEO und SEA bis hin zu Videomarketing und Online-Präsenz auf verschiedenen Plattformen. Sie können gewiss sein, dass alle digitalen Spielformen einen Nutzen bringen können. Es geht nur noch um das „Wie?“ und um Effizienz.
Die Kleinen: Natürlich sind die kleineren Beratungsunternehmen bzw. Einzelberater nicht so begünstigt, wie die großen Consultinghäusern, jedoch können diese (wie auf der Matrix ersichtlich) ihre Mängel in der Online-Kommunikation durch Zeit und Talent kompensieren. Aus diesem Hintergrund variieren je nach Unternehmen die „richtigen“ Kommunikationskanäle. Der entscheidende Unterschied zu den Großen ist, dass man sich als Kleinunternehmen im Vorfeld entscheiden muss, wo man die Energie investiert. Viel strenger als bei den Großen geht es hier darum, pro Kanal die „Ob-“ Frage zu stellen und diese Linie konsequent durchzuhalten. Ansonsten ist die Gefahr der Verzettelung groß, denn die Vielfalt und die Versprechungen der digitalen Marketingmöglichkeiten können dazu verführen, sich über eine lange Zeit mit Aktivitäten zu vergeuden, die von vornherein aussichtslos gewesen wären.
3. Online-Marketing für mittelständische Beratungsunternehmen
Und da wir das Thema Einfluss der Unternehmensgröße auf die Erfolgsaussichten der digitalen Marketingkanäle aufgegriffen haben, können wir keinesfalls den Mittelstand der Beratungsbranche außer Acht lassen. Wir widmen ihm hier sogar ein eigenes Kapitel. Vor der gleichen Frage wie die Kleinstunternehmen stehen auch mittelständische Beratungsunternehmen. Unserer Erfahrung nach gilt die Abwägung wie bei den kleinen Unternehmen aber in besonders verschärfter Form. Warum ist das so? Folgende Grafik macht den Zusammenhang sichtbar.
Abb. 2: Auf der Matrix ist die Position des Mittelstands im Vergleich zu den anderen Unternehmensgrößen dargestellt
Bei einem näheren Betrachten der oben dargestellten Grafik, wird ersichtlich, dass mittelständische Berater von allem etwas haben – Geld, Zeit, Manpower und Talent. Jedoch (im Gegensatz zu den Großen) gilt im Umkehrschluss – sie haben auch von allem zu wenig. Die im Mittelstand oft gehörte Maxime „Das kann man sich im Mittelstand nicht leisten“ gilt also – und hat eine neue Dimension bekommen. Denn auch aus dem Blickwinkel der neuen Währung „Zeit“ kann sich der Consultingmittelstand vieles einfach nicht leisten. Der Grund: es soll eine beträchtliche Maschinerie (Kundenbedienung, Prozess-Monitoring usw.) aufrechterhalten werden. Aus diesem Hintergrund ist der Raum für kreative Content-Produktion bei den mittelständischen Beratungsunternehmen häufig stark eingeschränkt. Im Ergebnis sind die Assets oft ungenügend, um sich als Mittelständler spürbar auf dem richtigen Pfad des Marketings zu befinden.
4. Unternehmensberatung ist B2B
Von der Matrixpositionierung der mittelständischen Beratungsunternehmen ausgehend, wird ersichtlich, dass es sich dabei um einen Spezialfall handelt. Darüber hinaus sollte bei der Auswahl der „richtigen“ Kommunikationskanäle auch die Tatsache berücksichtigt werden, dass die Beratungsbranche ein stark ausgeprägtes B2B-Profil hat, was die Komplexität der Auswahl noch verstärkt.
Natürlich gibt es auch für die Beratungsunternehmen des Mittelstands keine Zauberformel für die perfekte Kombination aus Kanälen. Eine Ausnahme bildet nur die eigene Website, deren essentielle Bedeutung für die Kommunikationsstrategie, unabhängig von der Unternehmensgröße, unbestritten ist. Bei der Auswahl der Kanäle könnte zwischen verschiedenen Mittelstandsgrößen differenziert werden, denn verschiedene Kriterien wie z. B. Mitarbeiterzahl, Umsatz etc. können stark variieren. So gibt es beispielsweise mittelständische Beratungsfirmen, die zwischen 10 und 499 Beschäftigten haben, was sich zweifellos auf die Kommunikationsstrategie des Unternehmens auswirkt.
Für etwa größere Beratungsunternehmen wären die gleichen Kommunikationskanäle empfehlenswert wie für die ganz Großen – Content (Blog, Mailing, Microsite, Social Media usw.), Suchmaschinenoptimierung und Google Ads, sowie Präsenz auf Plattformen und Videoerstellung. Bei den kleineren gilt die Maxime der „goldenen Mitte“. Sie haben die schwierige Aufgabe, die Balance zwischen den ausgewählten Kanälen zu finden, je nachdem welche ihre Stärken sind (s. Matrix). So könnten diese z. B. das unzureichende Budget für teure Videoerstellung oder bezahlte Werbung mit der Unterhaltung eines Blogs oder eines Social-Media-Profils kompensieren.
Trotz der zahlreichen Möglichkeiten, gewisse Nachteile bzw. Mängel in der eigenen Strategie durch andere „Währungen“ auszugleichen, bleibt die Auswahl und Implementierung einer erfolgreichen Kommunikationsstrategie ein schwieriges Unterfangen, mit dem Beratungsunternehmen des B2B-Mittelstands täglich zu kämpfen haben. Deshalb brauchen sie oft einen guten Partner an ihrer Seite. Jedoch erweist sich die Auswahl der richtigen Marketingagentur oft schwierig, vor allem wegen der im nächsten Punkt erörterten Gründe.
5. Den passenden Partner für Marketing bzw. Kommunikation finden
Granularisierung der Marketingdienstleister
Heutzutage gibt es im Marketing zahlreiche Spezialgebiete wie z. B. Design, Strategie, Konzeption, Kreation usw., was zu einem dementsprechend granularen Dienstleister-Markt führte. Marketingverantwortliche müssen heute große Expertenteams leiten und koordinieren. Oft besteht deswegen eine strategische Lücke, insbesondere weil die Experten ihnen weit voraus sind. Dies bringt potentielle Gefahrenquellen mit sich, wie z. B. die Entstehung eines konstanten Initialisierungsaufwands, da von den verschiedenen Experten häufig nur ein kleiner Teil benötigt wird. Des Weiteren könnte dies zur Erzeugung unsichtbarer Kosten führen, was die Performance verschlechtern kann usw.
Probleme durch ständige Neuerfindung
Kommunikationsagentur vs. Marketingberater?
Was suchen Beratungsunternehmen genau bzw. was passt am besten zu ihnen? Marketingagentur, Werbeagentur, Kommunikationsagentur, oder doch lieber… Marketingberater? Nicht erschrecken, aber die Agenturszene ist sehr kreativ dabei, sich neu zu erfinden. Unabhängig davon, welche dieser Agenturkategorien Sie im Kopf haben… bei uns sind Sie auf jeden Fall richtig!
Online-Agentur vs. klassische Werbeagentur?
Digitale Kompetenz ist gefragt wie nie. Auch hierfür finden sich viele Bezeichnungen wie z. B. Digitalagentur, Agentur für Onlinemarketing oder Internetmarketing haben immer noch ihre Berechtigung. Heute sind Zusätze wie „digitale Kommunikation“ oder „digitales Marketing“ überflüssig geworden, denn wer ist heute nicht (auch) digital? Dies trifft natürlich auch auf JETSTREAM Marketing zu!
Marketing B2B vs. B2C-Marketing?
B2B- bzw. B2C-Kompetenz ist ein essentielles Kriterium, das bei der Auswahl der Marketingagentur
oft vernachlässigt wird. Das kann negative Konsequenzen haben, denn zentrale Säulen der digitalen Kommunikation wie Suchmaschinenoptimierung, Social Media und Content Marketing funktionieren unterschiedlich im B2B- und B2C-Umfeld. Deswegen werden hier eigene Strategien benötigt. Falls Sie auf der Suche nach einer B2C-Agentur sind, sind sie bei uns richtig. Aber wenn Sie eine B2B-Agentur suchen, sind Sie hier noch richtiger…
Agentur in München vs. Deutschland – der regionale Faktor
Früher war es üblich, dass Berater aus München v. a. Dienstleister aus München suchten. Diese Zeiten sind vorbei. Dank der ständig voranschreitenden Digitalisierung, die Videoanrufe und -konferenzen ermöglicht, ist es heute möglich auch enge Beziehung aufzubauen, unabhängig von dem Standort.
Einfluss der Unternehmensgröße und der Marketingaktivität auf die Wahl der Agentur
Bei der Auswahl der richtigen Partneragentur sind zwei Faktoren zu beachten: die Größe und die „Kommunikationsfreudigkeit“ des Unternehmens. Im Regelfall beauftragen die großen Consultingunternehmen auch große Marketingagenturen. Bei den kleineren wird oft nur das nötigste ausgewählt und implementiert.
Die Schwierigkeiten ergeben sich „in der Mitte“: Nicht nur wegen der oben bereits aufgegriffenen Gründe, sondern auch deswegen, weil heute von mittelständischen Unternehmensberatern immer mehr an Darstellung erwartet wird. Diese Tendenz wird auch durch Nachwuchs-Themen wie Employer Branding weiter verschärft. Macht man nichts, wird fast die Existenz des Unternehmens in Frage gestellt (z. B. von Kunden und Bewerbern). Macht man etwas (= Investition Geld und v.a. Zeit) fehlt es an zählbarem Erfolg, da die meisten Dinge nur auf Marke einzahlen. Gegen dieses Stigma kämpfen täglich viele mittelständische Beratungsunternehmen.
Gehört Ihr Unternehmen auch dazu? Dann kontaktieren Sie uns!
Kanzlei-Marketing
Heutzutage müssen sich mittelständische und kleine Kanzleien professionell vermarkten und damit den Großkanzleien folgen.
B2B-Marketing
„B2B follows B2C“ – oft dauert es im B2B einfach länger. Die Kunst liegt darin, diese Zeitspanne optimal zu nutzen.
IT-Marketing
Ob klassische IT – oder SaaS-Unternehmen: Die Technologieexperten sorgen für Innovation – diese vermarktet sich aber nicht von selbst.