Rankings und Awards für KI-Sichtbarkeit von Kanzleien

Marketing Blog03.09.2025

In unserer langjährigen Zusammenarbeit mit Kanzleien spielte die Pflege von Profilen auf Fachportalen, in Branchenrankings und juristischen Verzeichnissen wie z. B. Juve, Chambers, Legal500 und Best Lawyers stets eine wichtige Rolle. Schon damals stand die Frage im Raum, welchen tatsächlichen Beitrag solche Einträge zur Sichtbarkeit und Reputation einer Kanzlei leisten. Schließlich war die Mitgliedschaft oder Gebühren für die dort angebotenen Ratings / Rankings eine teure Angelegenheit. Es gab 2 Lager an Anwälten: Die einen schworen drauf und waren jedes Jahr präsent. Andere taten es ab als Abzocke und hatten den Einwand, welchen Wert diese Auszeichnungen denn hätten, wenn sie indirekt gekauft werden können.

Heute, im Zeitalter der KI, lohnt es sich die Frage neu zu beleuchten. Denn mittlerweile ist bekannt, dass KI-Anwendungen die Unternehmen in ihren Antworten bevorzugen, über die im Web „positiv berichtet“ wird. Hier könnten die Branchenrankings eine Bedeutungszunahme erfahren. Welchen Einfluss haben externe Trust-Faktoren heute und warum werden gerade Branchenrankings und Awards für Kanzleien plötzlich wieder zu einem strategischen Schlüsselthema?

Im Folgenden werden wir genauer beleuchten, welche Rolle Branchenrankings für Kanzleien im KI-Zeitalter spielen und warum sie für die Sichtbarkeit so relevant sind.

1. Von Werbeverbot zu Sichtbarkeit: Warum Rankings für Kanzleien so wichtig sind

Da der Anwaltsberuf lange Zeit strengen Werbebeschränkungen unterlag, waren Mandantenreferenzen oder öffentlichkeitswirksame Case Studies kaum möglich. Bis in die 1900er-Jahre war Werbung für Anwälte praktisch verboten und beschränkte sich auf sachliche Pflichtangaben wie Name, Tiel und Kanzleisitz in Verzeichnissen. Erst durch mehrere Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts wurde das Werbeverbot schrittweise gelockert.

Heute ist Werbung für Anwälte grundsätzlich erlaubt, solange sie sachlich bleibt und nicht irreführend oder aufdringlich wirkt (§ 43b BRAO, § 6 BORA). Zulässig sind beispielsweise Websites, Fachbeiträge, Vorträge oder die Teilnahme an Rankings. Gerade weil Eigenwerbung lange nur eingeschränkt möglich war, haben externe Rankings und Verzeichnisse für Kanzleien eine besondere Bedeutung entwickelt, um Sichtbarkeit und Reputation nach außen zu dokumentieren.

Vor diesem Hintergrund leuchtet es ein, weshalb Juve & Co so eine vielbeachtete Rolle aufbauen konnten. Sie haben die „Gratwanderung“ industrialisiert, dass Kanzleien einerseits nicht werben durften bzw. dies auch aus Gründen der Berufsstandsauffassung nicht wollten, aber andererseits trotzdem auf ihre Expertise in irgendeiner Form aufmerksam machen mussten.

2. Externe Trust-Faktoren für Kanzleien im Überblick

Externer Trust als zentraler Schlüssel für KI-Sichtbarkeit
Vor diesem Hintergrund ergibt sich aktuell ein spannender Berührungspunkt mit dem Bestreben, Sichtbarkeit im KI-Umfeld zu erzeugen. Vorweg gesagt: Wie Unternehmen und Kanzleien künftig Sichtbarkeit im Umfeld von LLM-Suchmaschinen erzielen können, ist derzeit Gegenstand intensiver Diskussionen. Viele Mechanismen sind noch nicht abschließend erforscht, und ein großer Teil bleibt Spekulation. Dennoch lassen sich erste Muster erkennen: Besonders der Faktor „Trust“ wird von KI-Systemen deutlich stärker gewichtet als von bisherigen Suchmaschinen.

Externe Trust-Faktoren wie Fachartikel, offizielle Verzeichnisse oder authentische Bewertungen gewinnen damit erheblich an Bedeutung und sind nachvollziehbare Belege für Reputation und Glaubwürdigkeit. Genau diese Validierung scheint ein entscheidender Schlüssel für Sichtbarkeit im KI-Zeitalter zu sein.

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Kanzleien haben eine lange Tradition, externen Trust zu generieren
Für Kanzleien ist es eigentlich nichts Neues, auf externen Trust zu setzen. Über Jahrzehnte hinweg war Eigenwerbung durch gesetzliche Vorgaben stark eingeschränkt, was dazu führte, dass Kanzleien andere Wege suchten, um Reputation aufzubauen. Statt aggressiver Eigenwerbung setzten sie auf Vorträge, Fachveröffentlichungen und Erwähnungen in unabhängigen Medien, um Vertrauen und Sichtbarkeit zu gewinnen.

So entstand in der Kanzleiwelt eine eigene Sphäre, geprägt von Berufsethos, Berufskultur und regulatorischen Rahmenbedingungen, in der externe Validierung zur zentralen Währung wurde. Mit der Zeit entwickelte sich daraus sogar eine eigene Industrie: Branchenrankings, Awards und Fachportale professionalisierten die Vergabe von Reputation und machten externe Bewertung zu einem festen Bestandteil der Kanzleikommunikation und zu einem wichtigen Instrument für die Außenwahrnehmung.

Aktuelle Möglichkeiten / Säulen für externen Trust
Externer Trust für Kanzleien lässt sich auf verschiedene Weise aufbauen, wobei einige Faktoren eine besonders hohe Relevanz für LLM-Suchmaschinen besitzen.

  • Branchenrankings und Awards
    Zu den bekanntesten Branchenrankings in der Kanzleiwelt zählen Portale wie JUVE, Chambers oder Legal 500. Diese gelten als besonders glaubwürdige Nachweise für Qualität und Reputation. Die Rankings basieren auf Mandantenbefragungen, Peer Reviews oder redaktionellen Auswertungen und zeichnen sich daher durch objektive Qualitätsindikatoren aus.
  • Erwähnungen in Fachmedien und Gastbeiträge
    Die Außenwahrnehmung einer Kanzlei kann durch fachlich fundierte Artikel in juristischen Fachzeitschriften, Interviews oder Gastbeiträge auf renommierten Plattformen gestärkt werden. Hierdurch können Kanzleien Ihre Expertise zeigen und unabhängige Quellen schaffen, die für LLM-Suchmaschinen als Belege für Fachkompetenz dienen. 
  • Einträge in offiziellen Verzeichnissen und Datenbanken
    Offizielle Einträge, wie beispielsweise bei der Bundesrechtsanwaltskammer oder in regionale Rechtsanwaltskammer-Verzeichnisse liefern strukturierte und verlässliche Daten. Sie dienen KI-Suchmaschinen als eine verlässliche Quelle über die sie die Identität, den Standort und die Spezialisierung der Kanzlei beziehen können.
  • Mandantenbewertungen und Fachportale
    Ein weiter Trust-Faktor stellen seriöse und konsistente Bewertungen auf spezialisierten Anwaltsportalen wie anwalt.de oder auch auf allgemeinen Plattformen wie dem Google Business Profile dar. Sie liefern eine direkte Außenperspektive auf die Arbeit der Kanzlei und ergänzen damit Rankings und Awards um die Sichtweise von Mandanten. Besonders wertvoll sind Bewertungen, die über längere Zeit hinweg konsistent ausfallen und ein authentisches Bild vermitteln. 
  • Backlinks von autoritativen Quellen
    Links von Universitäten, Fachportalen oder Verbänden zeigen, dass die Kanzlei in ein relevantes, vertrauenswürdiges Umfeld eingebunden ist. Für LLM-Suchmaschinen ist dies ein wichtiges Signal für Reputation und thematische Relevanz.

3. Kanzleispezifische Bewertungsportale für KI-Trust

Warum Branchenrankings und Awards für LLM-Sichtbarkeit besonders wertvoll sind
Branchenrankings und Awards haben für Kanzleien eine überproportionale Bedeutung, wenn es um externen Trust geht. Anders als in vielen anderen Branchen fehlt im Kanzleimarkt ein breites Spektrum an neutralen Bewertungsmechanismen oder öffentlich zugänglichen Leistungskennzahlen. Rankings fungieren daher als eine Art „Ersatz-Bewertungssystem“, das eine standardisierte Grundlage für Reputation und Qualität schafft.

Für LLM-Suchmaschinen sind diese externen Signale besonders wertvoll, weil sie eine der wenigen objektiv nachvollziehbaren Bewertungsgrundlagen darstellen. Während Fachartikel, Verzeichniseinträge oder Mandantenbewertungen oft punktuell oder subjektiv sind, liefern Rankings und Awards eine klar strukturierte Form der Außenvalidierung. Sie zeigen, dass eine Kanzlei nicht nur über Selbstdarstellung, sondern über anerkannte, unabhängige Kriterien beurteilt wurde. Dieser externe Trust-Faktor ist besonders für die KI-Sichtbarkeit relevant.

Unterschiedliche Wertigkeit der Branchenrankings
Nicht alle Branchenrankings und Awards haben jedoch den gleichen Trust-Faktor. LLM-Suchmaschinen sind zunehmend in der Lage, genau diese Unterschiede zu erkennen. Zwei zentrale Dimensionen, die hierbei eine wichtige Rolle spielen sind die Methodik und die Kommerzialisierung.

Rankings mit klar dokumentierter Methodik, wie bei JUVE, Chambers oder Legal 500, basieren auf umfangreichen Mandantenbefragungen, Peer Reviews und redaktioneller Analyse. Diese Verfahren schaffen Transparenz und erhöhen den Vertrauenswert, da sie objektive und nachvollziehbare Kriterien zugrunde legen. KI-Suchmaschinen gewichten solche Rankings deutlich höher, weil sie auf verlässliche Bewertungsprozesse zurückgreifen können.

Demgegenüber stehen Awards mit kommerziellem Charakter, bei denen kostenpflichtige Platzierungen oder zusätzliche Marketingoptionen möglich sind. Zwar können solche Auszeichnungen für die Außendarstellung nützlich sein, für LLM-Suchmaschinen sind sie jedoch weniger relevant, weil der inhaltliche Bewertungsprozess oft nicht eindeutig nachvollziehbar ist und werden daher entsprechend niedriger priorisiert.

Die wichtigsten Branchenrankings im Überblick

4. Fazit

Externe Trust-Faktoren sind entscheidend für die Sichtbarkeit von Kanzleien im KI-Umfeld. Unsere jahrelange Erfahrung in der Betreuung von Kanzleien zeigt, dass Branchenrankings und Awards dabei eine zentrale Rolle spielen, da sie in einem Markt ohne standardisierte Bewertungsgrundlagen als unabhängiges Referenzsystem dienen.

LLM-Suchmaschinen unterscheiden jedoch klar zwischen Rankings mit transparenter Methodik und rein marketinggetriebenen Auszeichnungen. Kanzleien, die auf renommierte Rankings wie JUVE, Chambers oder Legal 500 setzen und diese mit Fachartikeln, Verzeichniseinträgen und authentischen Bewertungen kombinieren, schaffen die stärkste Grundlage für nachhaltige Sichtbarkeit und Vertrauen in der Ära der KI-basierten Suche.

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