Keine Lust mehr auf
SEO-Abzocke?
So schützen Sie sich!

©Adobe Stock / mikhailberkut

Marketing Blog09.08.2024

Ist man ab und zu auf Insta oder anderen sozialen Medien unterwegs, dann wird man schnell Opfer von Werbungen, die immer abenteuerlichere SEO-Versprechen enthalten. Interessanterweise schrecken hier die Werbetreibenden vor nichts zurück, auch nicht davor, die eigenen Kollegen an den Pranger zu stellen. Oft ist von „SEO-Abzocke“ die Rede, um dann eigenltich etwas zu bewerben, was nach noch mehr SEO-Abzocke riecht. Ich betreue schon seit bald 15 Jahren SEO, meistens auf der Kundenseite, wenn es darum geht, den Marketing- und Vertriebserfolg zu messen. Ich bin auch auf Versprechen reingefallen, die einfach nicht gehalten wurden. Hier ein paar Lektionen, die ich gelernt habe:

Echte SEO-Abzocke

Hiermit sind wirklich die schwarzen Schafe gemeint, die wissentlich Dinge versprechen, von denen ein halb erfahrener SEO-Experte weiß, dass sie nicht haltbar sind. Sie arbeiten mit echten Lockangeboten. So werden beispielsweise ausgewählte Rankings garantiert. Dabei ist sonnenklar, dass man keine erzwingbare Handhabe auf die Rankings von Google hat. In der Praxis heißt das: Gute Rankings garantieren kann man nur auf Keywords, die einfach wenig relevant sind. Die bringen dann auch nichts für das Geschäft. Umgekehrter Fall: Sollten tatsächlich Rankings auf attraktive Wörter garantiert werden, dann kann das nur mit Methoden erreicht werden, die vielleicht zu einer kurzfristigen Rankingverbesserung führen. Diese sind aber dann nur bei entsprechendem monetären Einsatz (ja, den gibt es auch bei SEO) haltbar. Ansonsten verschwinden sie so schnell, wie sie gekommen sind.

Leadportale wurden vor wenigen Jahren vorwiegend genutzt, um neue Leads zu generieren.

Nichts für ungut: Keine SEO-Abzocke, trotzdem schmerzhaft, Unechte SEO-Abzocke

Hierunter könnte man die Anbieter zusammenfassen, die zwar nicht aktiv mit falschen Versprechungen neue Kunden gewinnen. Aber sie nutzen ihre Spezialistenstellung ständig aus, um den Kunden an der Nase herumzuführen und bei der Stange zu halten. Auch wenn schon lange klar ist, dass die Optimierungsziele gar nicht erreicht werden können. So werden ständig die passenden Metriken herangezogen, um irgendwelche Erfolge zu betonen und Misserfolge zu vertuschen. Manchmal kommen Kosten auf den Kunden zu, die er zu Beginn des Prozesses nicht im Ansatz erahnen konnte. Manche würden hier sogar „unseriöse Optimierungsmethoden“ (z. B. Linkkauf, Cloaking, Keyword-Stuffing usw.) als SEO-Abzocke anführen, aber so weit würde ich gar nicht gehen. Seriös ist, wenn es für den Kunden einen Nutzen erbringt. Und ich habe SEO-Spezialisten erlebt, die durch gerade die „unseriösen“ Optimierungsmethoden den Kunden fantastische Rankings über Jahre hinweg beschert haben. Umgekehrt habe ich auch schon SEO-Jünger erlebt, die darauf verzichten wollten (aus den ethischen Gründen), dann aber überhaupt keine relevanten Rankings geschafft haben. Insofern: SEO-Abzocke ist hier nicht unbedingt das richtige Wort, es ist eigentlich SEO-Praxis, die für viele Kunden leider nicht zufriedenstellend ist.

Der letzte Fall ist wohl der schmerzhafteste. Gerade unerfahrene B2B-Unternehmen müssen immer wieder die gleiche bittere Erfahrung machen. Auch nach vielen Monaten der Optimierung, der Mühe, des Textens, des Meta-Pflegens usw. ist einfach kein „Erfolg“ zu verbuchen. So, und nun wird es spannend, denn für die meisten B2B-Unternehmen – oft Marketing-unerfahrene-Mittelständler – ist „Erfolg“ = „Umsatz“, bestenfalls „Lead“. Wenn jemand diese Einstellung hat, dann sollte er genau prüfen, was das SEO-Projekt erreichen kann. Denn die SEO-Zunft denkt viel multidimensionaler. Es gibt nämlich viele gute Gründe SEO zu machen, auch wenn es keine Leads bringt. Für den mittelständischen SEO-Neuling ist das ein gewaltiger, negativer AHA-Effekt.

So kann es also passieren, dass die SEO-Agentur oder SEO-Freelancer Erfolge feiern und ihre Arbeit ganz toll finden (und dies auch unter Branchengesichtspunkten belegen können), aber das Unternehmen die Erfolge überhaupt nicht für sich verbuchen kann. SEO war für diesen Typus also rausgeworfenes Geld.

So wappnen Sie sich gegen SEO-Abzocke

Rezept gegen echte SEO-Abzocke: Hier müssen Sie einfach skeptisch sein. Vielleicht auch aufgrund dieses Artikels. Wenn Ihnen jemand im SEO-Umfeld irgendwelche Effekte garantiert und daran das Geschäftsmodell knüpft, ist das wirklich etwas, was man nicht einfach glauben darf. Es setzt ein Naturgesetz außer Kraft. Das ist vergleichbar mit dem Versprechen, dass die besonders sichere Geldanlage auch garantiert die höchste Rendite abwirft…

Rezept gegen unechte SEO-Abzocke: Hier schützen sicherlich typische Vorerkundigungen: Versuchen Sie die Metriken zu verstehen und versuchen Sie, diese im laufenden Projekt konsistent zu halten.

Rezept gegen Missverständnisse: Gehören Sie zu der Unternehmergattung, die den Satz bedingungslos unterschreiben würde, dass jede Seite doch bitteschön „google-optimiert“ sein muss? Sehr gut, dann haben Sie gute Karten für SEO-Projekte – wenn Ihnen das reicht. Wenn Sie darüber hinaus auch noch bereit sind, einige Tausend EUR dafür auszugeben und auch noch intern Content beizusteuern, damit man diesen Satz Folge leistet, dann umso besser. Sie können sich einfach ohne Sorge in das SEO-Abenteuer stürzen und haben nichts zu befürchten! Warum? Weil es so viele Ebenen gibt, um für die Website auf Google zu optimieren, dass das jeder SEO-Spezialist hinkriegt.

Heikel könnte es werden, wenn Sie erwarten, dass Ihnen der Umstand, dass Ihre Seite „google optimiert“ ist, auch noch Kunden oder zumindest Anfragen liefern soll. Wenn Sie zu dieser Spezies gehören, dann sollten Sie Ihr SEO-Projekt genauestens im Vorfeld durchleuchten. Besonders im B2B-Bereich ist die Strecke von SEO zum Lead sehr lang. Ein sehr langer Weg, der viel Geld verschlingen kann und viel Raum lässt für Argumentationen, warum jetzt der SEO-Erfolg noch nicht in Neukunden-Leads durchgeschlagen hat…

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