Marketing Outsourcing
weiter im Trend

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Marketing Blog30.07.2024

Weltweit werden immer mehr Unternehmensbereiche konsequent ausgelagert. Ob IT, HR, Accounting, Tax oder andere Abteilungen – die Outsourcing-Quote steigt seit Jahren unbeirrt an. Marketing ist hiervon keine Ausnahme. Der Anteil an Unternehmen, die weite Teile ihres Marketings an Service-Dienstleister auslagert, steigt unentwegt. Studien belegen diesen Trend einheitlich. Außerdem zeigen sie auf, dass diese Tendenz in Zukunft weiter zunehmen wird.

1. Marketing Outsourcing seit Jahren im Aufwärtstrend

Der Trend zur Auslagerung von Marketingaktivitäten ist in höchste Maße evident. Man muss nur auf die folgenden Zahlen blicken. Hier sind einige Daten, die den Anstieg der Outsourcing-Aktivitäten im Marketingsektor zeigen:

Globaler Markt für Marketing-Outsourcing

2019: 45 Milliarden USD
2020: 50 Milliarden USD
2021: 55 Milliarden USD
2022: 62 Milliarden USD
2023: 68 Milliarden USD

Prozentsatz der Unternehmen, die Marketingaktivitäten auslagern

2019: 42%
2020: 45%
2021: 48%
2022: 50%
2023: 53%

Diese Zahlen zeigen einen kontinuierlichen Anstieg sowohl im Marktvolumen als auch im Anteil der Unternehmen, die Marketingaktivitäten auslagern. Der Trend reflektiert das wachsende Vertrauen in spezialisierte Marketingdienstleister und die Notwendigkeit, spezialisierte Fachkenntnisse und moderne Technologien zu nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Zahlen für den Trend des Outsourcings von Marketingaktivitäten stammen aus verschiedenen Branchenberichten und Marktanalysen. Quellen für solche Daten können unter anderem sein:

  • Marktforschungsunternehmen: Firmen wie Gartner, Forrester, und Statista veröffentlichen regelmäßig Berichte und Analysen über verschiedene Branchen, einschließlich des Marketings.
  • Beratungsgesellschaften: Berichte von Unternehmen wie Deloitte, PwC, und McKinsey bieten detaillierte Einblicke in Outsourcing-Trends und Marktvolumina.
  • Branchenverbände und Fachpublikationen: Organisationen wie das Content Marketing Institute und der HubSpot State of Marketing Report liefern ebenfalls relevante Daten und Statistiken.
  • Finanzberichte und Analystenberichte: Unternehmen, die in der Marketingbranche tätig sind, veröffentlichen oft Finanzberichte, die Informationen über ihre Outsourcing-Aktivitäten enthalten.

2. Beispiele für Outsourcing im Marketing

Die häufigsten Marketingaktivitäten, die ausgelagert werden, variieren je nach Unternehmen und Branche, aber einige Aktivitäten werden aufgrund ihrer Komplexität, Spezialisierung und den benötigten Ressourcen häufiger ausgelagert. Hier sind die am häufigsten ausgelagerten Marketingaktivitäten:


1. Content-Marketing

  • Erstellung und Management von Inhalten: Viele Unternehmen lagern die Erstellung von Blogposts, Artikeln, Whitepapers und anderen Inhalten aus.
  • Content-Strategie: Beratung und Strategieentwicklung durch spezialisierte Agenturen oder Berater.

2. SEO (Search Engine Optimization)

  • On-Page und Off-Page SEO: Optimierung von Websites und Backlink-Aufbau durch spezialisierte SEO-Agenturen.
  • Keyword-Recherche und -Analyse: Durchführung von Keyword-Analysen und Implementierung von SEO-Strategien.

3. Social Media Marketing

  • Kampagnenmanagement: Planung und Durchführung von Social Media Kampagnen auf Plattformen wie Facebook, Instagram, LinkedIn und Twitter.
  • Community Management: Verwaltung von Social Media Accounts und Interaktion mit der Community.

4. PPC (Pay-Per-Click) und Online-Werbung

  • Google Ads: Erstellung und Management von bezahlten Werbekampagnen durch spezialisierte PPC-Agent
  • Social Media Ads: Analog der Google Ads Werbung können auch in sozialen Netzwerken um „paid clicks“ geworben werden.

3. Gründe für die wachsende Outsourcing-Beliebtheit

Marketingaktivitäten wurden schon immer teilweise ausgelagert, insbesondere an Werbeagenturen. Diese Tradition reicht weit zurück. Allerdings hat sich die Intensität und der Umfang der Auslagerung im Laufe der Zeit erheblich verändert, besonders in den letzten Jahrzehnten. Hier sind einige Gründe und Veränderungen, die diesen Trend verstärkt haben:


1. Technologische Entwicklungen

  • Digitalisierung: Die Einführung und Verbreitung digitaler Technologien haben zu einer Explosion neuer Marketingkanäle und -techniken geführt, wie z.B. SEO, Content-Marketing, Social Media Marketing und Datenanalyse. Diese komplexen und schnelllebigen Bereiche erfordern spezialisierte Kenntnisse, die oft besser durch externe Experten abgedeckt werden können.
  • Marketing-Automatisierung: Der Einsatz von Marketing-Automatisierungssoftware hat neue Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung eröffnet, die von spezialisierten Anbietern genutzt werden.

2. Globalisierung

  • Zugang zu globalen Talenten: Unternehmen haben jetzt die Möglichkeit, weltweit auf spezialisierte Talente zuzugreifen. Dies hat die Auslagerung von Marketingaktivitäten attraktiver gemacht, da Unternehmen von einem breiteren Spektrum an Fähigkeiten und Erfahrungen profitieren können.
  • Kulturelle Anpassungen: Marketing muss oft an unterschiedliche Kulturen und Märkte angepasst werden. Externe Agenturen mit spezifischem kulturellem Wissen sind hier von großem Vorteil.

3. Kosteneffizienz

  • Spezialisierung und Skaleneffekte: Externe Anbieter können durch Spezialisierung und Skaleneffekte Dienstleistungen oft kostengünstiger und effizienter erbringen als interne Teams.
  • Reduktion von Fixkosten: Durch Outsourcing können Unternehmen Fixkosten in variable Kosten umwandeln und so flexibler auf Marktveränderungen reagieren.

4. Fokus auf Kernkompetenzen

  • Konzentration auf Kerngeschäft: Unternehmen lagern nicht-kernrelevante Marketingaktivitäten aus, um sich stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren zu können.
  • Dies ermöglicht eine bessere Nutzung interner Ressourcen und Expertise.

5. Komplexität und Spezialisierung

  • Zunehmende Komplexität: Moderne Marketingstrategien sind zunehmend komplex und erfordern spezialisierte Fachkenntnisse in Bereichen wie Datenanalyse, Programmatic Advertising und Content-Strategie.
  • Spezialisierte Dienstleistungen: Es gibt heute eine Vielzahl spezialisierter Agenturen und Anbieter, die tiefes Wissen und spezifische Fähigkeiten in bestimmten Marketingdisziplinen anbieten, was die Auslagerung attraktiver macht.
Marketing-Outsourcing

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4. Outsourcing vs. Zukauf

Was ist eigentlich so interessant an der Beobachtung? Wurden nicht speziell im Marketing schon immer Aktivitäten rege ausgelagert?  Schließlich haben Berufe wie „freier Grafiker“ oder „freier Texter“ eine lange Tradition und die Werbeagentur bzw. „Werbefuzzis“ kennt man mittlerweile auch in jedem Unternhmen? Das ist sicher richtig. Aber zwischen dem reinen Zukauf von externen Dienstleistungen und dem Marketing Outsourcing gibt es große Unterschiede.

Während das Auslagern von Marketingaktivitäten schon lange praktiziert wird, hat die Intensität und der Umfang der Auslagerung in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Dies ist auf technologische Fortschritte, die Globalisierung, Kosteneffizienz, die Notwendigkeit zur Fokussierung auf Kernkompetenzen und die zunehmende Komplexität moderner Marketingstrategien zurückzuführen.

Der Begriff „Outsourcing“ wird verwendet, wenn Unternehmen bestimmte Geschäftsprozesse oder Funktionen an externe Dienstleister auslagern, anstatt sie intern durchzuführen. Der Grad und Umfang des Outsourcings können variieren, und es gibt tatsächlich einige Faktoren und Kriterien, die bestimmen, wann man von echtem Outsourcing spricht und wann es sich eher um den Zukauf von Teilleistungen handelt.Wie unterschiedlich die Konzepte sind zeigt sich an der Betrachtung folgender Kriterien:

1. Umfang der Auslagerung

  • Outsourcing: Hierbei werden komplette Geschäftsprozesse oder Funktionen ausgelagert, die früher intern abgewickelt wurden. Dies umfasst oft ganze Abteilungen oder größere Teile eines Unternehmens, wie etwa die IT-Abteilung, die Buchhaltung oder das gesamte Kundenservice-Management.
  • Zukauf von Teilleistungen: Dies bezieht sich auf den Einkauf spezifischer Dienstleistungen oder Produkte, die nur einen kleinen Teil des Gesamtprozesses ausmachen. Beispiele sind der Einkauf von Werbeflächen oder die Beauftragung einer Agentur für ein einmaliges Projekt.

2. Dauer der Auslagerung

  • Outsourcing: Meist langfristige Vereinbarungen mit externen Dienstleistern, oft über mehrere Jahre. Dies kann auch die Einrichtung von Service Level Agreements (SLAs) und kontinuierliche Zusammenarbeit umfassen.
  • Zukauf von Teilleistungen: Häufig kurzfristig oder projektbasiert, ohne langfristige Verpflichtungen.

3. Integration in Geschäftsprozesse

  • Outsourcing: Der externe Dienstleister wird stark in die internen Geschäftsprozesse integriert und übernimmt wesentliche Aufgaben, die für den Betrieb des Unternehmens kritisch sind.
  • Zukauf von Teilleistungen: Die externen Leistungen ergänzen die internen Prozesse und sind oft peripher zur Haupttätigkeit des Unternehmens.

4. Strategische Bedeutung

  • Outsourcing: Betroffen sind oft strategisch wichtige Funktionen, die jedoch nicht zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zählen. Ziel ist es, durch Outsourcing Effizienz zu steigern und sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren.
  • Zukauf von Teilleistungen: Diese Dienstleistungen haben oft keine strategische Bedeutung und werden hauptsächlich zur Ergänzung interner Ressourcen genutzt.

5. Verantwortung und Kontrolle

  • Outsourcing: Der externe Dienstleister übernimmt die Verantwortung und Kontrolle über die ausgelagerten Prozesse. Das Unternehmen hat eine überwachende Rolle und konzentriert sich auf das Management der Dienstleisterbeziehung.
  • Zukauf von Teilleistungen: Die Kontrolle und Verantwortung bleiben weitgehend beim Unternehmen, und der Dienstleister führt spezifische Aufgaben unter der Anleitung und Überwachung des Unternehmens aus.

 

5. Fazit

Outsourcing beginnt in der Regel, wenn ganze Geschäftsprozesse oder Abteilungen, die zuvor intern verwaltet wurden, dauerhaft und umfassend an externe Dienstleister übergeben werden. Es handelt sich um eine strategische Entscheidung, die oft langfristige Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur und -effizienz hat. Im Gegensatz dazu bezieht sich der Zukauf von Teilleistungen auf spezifische, oft kurzfristige Ergänzungen zu den internen Prozessen und hat weniger strategische Bedeutung.

Die hier gezeigten Entwicklungen spiegeln sehr gut die Haltung und die Situation der gesamten Ökonomie wider. Gesättigte Märkte und immer anspruchsvoller werdende Kunden zwingen die Unternehmen verstärkt zur Differenzierung und zur Konzentraton auf Kernkompetenzen. Alles andere wird ausgelagert.

Möchten Unternehmen in dieser Welt wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie über Outsourcing nachdenken. Hier ist Marketing kein Einzelfall, sondern reiht sich ein in andere Unternehmensfunktionen wie z. B. IT, HR oder mittlerweile auch Tax.

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