5 Mythen über Marketing-Automatisierung

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Vielleicht haben Sie auch schon einmal gehört, dass Marketing-Automatisierung nicht gut für Ihr Unternehmen ist. Oder, dass es schwer ist, sich regelmäßig darum zu kümmern und Sie in echte Schwierigkeiten bringen kann. 

Diese Thesen sind nicht unbegründet, jedoch ändert das nichts an der Tatsache, dass Automatisierung ein äußerst effektives Marketing-Tool für Ihr Unternehmen sein kann und Ihr Marketing auf ein neues Level heben kann.

Was sich genau hinter dem Begriff verbirgt und wie Sie Marketing-Automatisierung effektiv einsetzen können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

 

Was ist Marketing-Automatisierung?

Marketing-Automatisierung ist eine Taktik, mit der Unternehmen potentielle Kunden mit personalisierten und wertvollen Inhalten versorgen können. Diese Methode hilft dabei, Interessenten in Leads und Leads in Kunden zu verwandeln und kann somit zur Optimierung ihrer Konversionsrate beitragen.

Was in der Marketing Automatisierung passiert, ist im Prinzip eine automatisierte Versorgung der Kundschaft mit passenden und gewünschten Informationen. Wenn Ihnen beispielsweise jemand eine E-Mail schreibt und nach dem Preis eines bestimmten Produktes fragt, übernimmt die Marketing-Automatisierungs-Software das Antworten.

Sie ist ein wichtiger Teil des Marketings – und keinesfalls ein Mittel zum Zweck. Um Automatisierung erfolgreich zu nutzen, müssen Sie Ihre Strategie ständig analysieren und überarbeiten, um herauszufinden, was funktioniert und was nicht.

Wo kann ich Marketing-Automatisierung einsetzen?

Marketing-Automatisierung bietet gute Möglichkeiten, Ihre potentiellen Kunden auf Ihre Website, Social-Media-Profile und E-Mail-Angebote aufmerksam zu machen. Sie können neue Leads gewinnen, während Sie Ihre bestehenden Leads pflegen. Hier ein paar Beispiele, für die Anwendung von Automatisierung innerhalb Ihrer Marketingstrategie:

– Social-Media-Marketing

– E-Mail-Marketing

– Lead-Generierung

– Lead-Pflege

– Analyse von Kennzahlen

Nehmen wir als Beispiel die Lead-Pflege: Sie ist ein laufender Prozess und Marketing-Automatisierung kann diesen Prozess unterstützen. Sie hilft Ihnen dabei, verschiedene Medien zu synchronisieren (Blog, Social-Media, E-Mail, usw.) und Ihren Marketingplan zu strukturieren. Denken Sie aber immer daran, dass Ihr Marketingplan genau das ist: ein Plan. Wenn Sie Ihre Leads wirklich erreichen und konvertieren wollen, dann müssen Sie aktiv auf Bewegungen am Markt reagieren und ihre Pläne entsprechend anpassen.

5 Mythen der Marketing-Automatisierung

Wenn es so viele Möglichkeiten für den effektiven Einsatz von Marketing-Automatisierung gibt, warum sträuben sich Unternehmen dann so oft dagegen? Viele von uns haben Geschichten gehört oder sogar mit eigenen Augen gesehen, wie schlecht ausgeführte Automatisierung zu wirklich peinlichen Fehlern oder sogar langfristigen Image Schäden führen kann (tippen Sie einfach mal „fehlgeschlagene Marketing-Automatisierung“ bei Google ein).

Das bedeutet aber nicht, dass der Prozess nicht trotzdem sehr wichtig ist. Bevor Sie sich also von den Risiken allzu sehr abschrecken lassen, sollten Sie sich lieber darauf konzentrieren, von den Fehlern Ihrer Konkurrenz zu lernen. Wir möchten Ihnen dabei helfen, indem wir Ihnen die Grenzen der Automatisierung aufzeigen und fünf weit verbreitete Mythen einmal genauer unter die Lupe nehmen.

 

1) Einmalige Einstellung reicht

Marketing-Automatisierung dient als Ergänzung Ihrer Vertriebsstrategie und hilft Ihnen dabei, Ihren Marketingplan besser zu strukturieren. Es ist allerdings keine Maschine, die Sie einmal einstellen und dann sich selbst überlassen können.

Sie müssen testen, welche Inhalte Ihre Zielgruppe zur Interaktion motivieren und diese dementsprechend anpassen. Außerdem interagieren potentielle Kunden lieber mit Marken, die den direkten Dialog pflegen. Wenn Sie zum Beispiel Inhalte posten, die zum Nachdenken anregen, dann aber das Feedback Ihrer Leser ignorieren, führt dies im “besten” Fall dazu, dass auch Ihre Website in Zukunft von Ihren Lesern ignoriert wird. Im schlimmsten Fall gibt es negative Schlagzeilen über Ihr Unternehmen, die langfristig Ihrem Image schaden.

 

2) Marketing-Automatisierung ist nur für E-Mails

E-Mail-Marketing ist sicherlich einer der häufigsten Kanäle für Automatisierung, aber auch Social-Media-Netzwerke und Landing-Pages eignen sich wunderbar dazu. Der Mythos begründet sich vor allem darin, dass viele Leute ineffektives Marketing gewöhnt sind – und daher Marketing-Automatisierung mit Spam-Mails gleichsetzen. 

Ein Beispiel, wie Sie Ihre Social-Media-Strategie (teilweise) automatisieren können und worauf Sie dabei achten sollten, lesen Sie hier. Wenn Sie Marketing-Automatisierung gezielt über verschiedene Medien hinweg einsetzen, werden Ihre Prozesse schneller und einfacher. Durch strukturierte und detaillierte Arbeitsabläufe, kann Ihnen Marketing-Automatisierung daher viel Zeit sparen.

 

3) Wer Marketing-Automatisierung betreibt ist faul

„Faule” Marketing-Automatisierung ist einfach. Aber die Betonung liegt hier auf „faul“. Qualitativ hochwertige Marketing-Automatisierung ist eine ganz andere Geschichte. Dazu gehört viel Arbeit – die sich am Ende aber für Sie lohnen wird.

Es liegt auf der Hand, warum der Automatisierung das Stigma der Faulheit anhaftet: man kann seine zukünftigen Inhalte planen und zum gewünschten Zeitpunkt automatisch versenden lassen. Aber wirklich gute Automatisierung hört nicht nach dem Versand auf. Man kann sich nicht gemütlich zurücklehnen und entspannt auf ein gutes Ergebnis warten.

Sie müssen sich stets darüber im Klaren sein, welche Inhalte Sie über welche Medien versandt haben und wie sich Ihre automatisierten Inhalte auf Ihr Unternehmen auswirken könnten. In diesem Zusammenhang ist ein regelmäßiges Monitoring unumgänglich.

Es ist wie eine Kaltakquise am Telefon, bei der Sie eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen. Wenn der potentielle Kunde tatsächlich zurückruft und dann nur ein totes Signal am anderen Ende ertönt, dann wird ihn das entweder nerven, verwirren oder sogar beleidigen.

Das sollten Sie natürlich um jeden Preis vermeiden. Automatisiertes Marketing ist nur der erste Schritt. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Inhalte personalisieren, bevor UND nachdem Sie diese an Ihre (potentiellen) Kunden versandt haben.

 

4) Marketing-Automatisierung ist unpersönlich

Genau wie bei Mythos zwei, ist hier nicht Marketing-Automatisierung als Konzept zu kritisieren – das Problem liegt in der oft schlechten Umsetzung. Viel zu häufig nehmen sich Unternehmen nicht einmal die Zeit, um ihre E-Mails, Nachrichten oder Anrufe persönlich zu gestalten. Diese hören sich dann an, als ob sie von einem Roboter verfasst wurden.

Wenn Sie Ihre E-Mail oder Website Leser mit „Hallo Kunde Nr. 24948“ begrüßen, wird sich die Kundschaft wahrscheinlich nicht weiter mit Ihrem Angebot beschäftigen – und das zu Recht. Ihre Kundschaft möchte mehr als eine weitere Nummer sein und sofort erkennen, warum ein Produkt, Angebot oder Blogbeitrag lesenswert ist. Dafür muss der Inhalt persönliche Relevanz haben, in dem zum Beispiel die Lösung zu einem akuten Problem erörtert wird.

Gute Marketing-Automatisierung kümmert sich hier um beide Seiten der Medaille. Automatisierte Prozesse werden gezielt und effektiv eingesetzt, während gleichzeitig Fragen von potentiellen Kunden beantwortet werden. Ein Beispiel, in diesem Zusammenhang, ist die IFTTT-Strategie im Social-Media-Bereich. Natürlich ist Automatisierung nicht das Nonplusultra für die Veröffentlichung von Inhalten. Aber es ist eine wichtige Methode, die als Ergänzung Ihrer bestehenden Content Strategie dient und Ihren Arbeitsaufwand oft halbieren kann.

 

5) Marketing-Automatisierung hat Spam Charakter

Es gibt zwar einige Firmen, die Automatisierung auf diese Weise nutzen, aber man kann nicht alle Unternehmen über einen Kamm scheren. Spam ist Spam, weil es irrelevanter Unfug ist, nicht weil es ohne Vorwarnung in Ihrem Posteingang gelandet ist. Wenn Ihre Leser sich nicht für Ihre Inhalte interessieren, war es vermutlich von vornherein reine Zeitverschwendung, diese Inhalte zu erstellen und zu versenden.

Mit Marketing-Automatisierung können Sie Informationen und Inhalte genau auf die Bedürfnisse Ihrer potentiellen Kunden abstimmen. Denken Sie darüber nach, wer Ihre Zielgruppe ist, was ihr gefällt und wie sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden ist. Sie haben die Gelegenheit, mit Ihren potentiellen Kundinnen und Kunden ins Gespräch zu kommen und diese gleichzeitig (ganz nebenbei) durch die „Buyer’s Journey” zu führen.

 

Fazit

Wenn Sie den Mythen auf den Grund gehen und ihnen so den Wind aus den Segeln nehmen, werden Sie schnell feststellen, dass Sie durch strukturierte Marketing-Automatisierung langfristig viel Zeit und Geld sparen können. Natürlich müssen Sie sich zunächst mit dem Thema in der Theorie beschäftigen – ein Schritt, den viele Unternehmen gerne überspringen.

Vergessen Sie nicht, dass jede Marketing-Strategie ihre eigenen Tricks und Tücken hat. Wie bereits erwähnt, ist die Marketing-Automatisierung nur ein Teil des Ganzen und bedarf ständiger Pflege. Ein Aufwand, für den Sie am Ende allerdings reichlich belohnt werden.

 

Über den Autor:

Marcel Hemminger

Marcel ist als Associate Marketing Manager im deutschen SEO-Team tätig. Er befasst sich mit verschiedenen On- und Off-Page-Maßnahmen wie Bildoptimierung, Content Pruning und Link Building. Vor seiner Arbeit bei HubSpot hat Marcel seinen Bachelorabschluss im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen Medien gemacht.

 

 

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